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Zweiter Band: DOPPELSONNEN
Prosanetze auf den Spuren von Schelmenroman und Schillerlegende
Thomas Manns These, daß einzig das "Element Schiller" den "Organismus unserer Gesellschaft" noch retten könnte, wird hier zum Impuls für eine leibhaftige Trilogie.
Wie ein Krimi entfaltet sie die bizarren Rätsel um Schillers Sterben und Bestattung, auch um okkulten Eros und sein Leben zwischen Pionieren der Freimaurerlogen: als Kontrapunkt des Geistes in dieser kommerziell kollabierenden Weltordnung.
"Doppelsonnen" ist Band 2 der Trilogie "Sterngucker oder Das Idyll eines Obdachlosen" und die Fortsetzung von "Purpurflügel" mit der Kriminalgeschichte um Schillers Gebeine, Tod und Überleben.
Doppelsonnen scheinen in einem Planetensystem mit Zentralgestirn absurd. Aber schon Sirius, unser benachbarter Fixstern, wurde von mediterraner Antike und afrikanischen "Naturvölkern" solange blindlings für derlei gehalten, bis auch die aufgeklärt moderne Astrophysik ihnen seit 1970 nicht mehr widersprechen konnte: Sirius ist tatsächlich eine der zahllosen kosmischen Doppelsonnen, die Materie austauscht und grade das Allerunglaubwürdigste als reine Wahrheit offenbart.
Solche unwahrscheinlichen Doppelsonnen kann es auch unter Menschen geben. Goethe und Schiller zum Beispiel wurden schon von Schillers Frau als zwei "glänzende Meteore" bezeichnet, die ihr Feuer austauschten.
Sie tauschten sich aber nicht nur literarisch aus. Sie waren auch sonst ein leuchtendes Paar. Auch ein unglaublich flammendes Liebespaar, "in- und durcheinander" (Goethe): eine echte Doppelsonne.
Das bezeugen hier zwei Universitätsprofessoren, die selbst sowohl Liebespaar als auch Doppelsonne sind, der eine aus dem afrikanischen Tschad, der andere Schweizer Jude: Luis-Luise M'Baïkaïkel und Abraham Blaugold. Was sie gemeinsam zu realisieren trachten, ist absolut unwahrscheinlich: ein Überleben der Menschheit trotz aller künftigen Katastrophen.
Schiller, 22:
"Mag der Wahnwitz diese Erde gängeln!
Geh du heim zu deinen Brüdern Engeln,
Denen du entlaufen bist."
Ausführliche Informationen: www.moritzpirol.de
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Prof. Dr. Peter Rau, langjährig Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg - Carl von Ossietzky - in einem Brief vom 7. November 2005 an Moritz Pirol:
"Ihre Lesung im Literaturhaus [ ... ] war sehr gut; Lesung mit verteilten Rollen entspricht dem Text vorzüglich - ein wenig an Arno Schmidts Art erinnernd. Aus Ihren umfangreichen Recherchen kann man viel lernen. Erstaunlich war mir manches und allemal auch amüsant. Absicht der scharfsinnigen Kombinationen und Argumente dieser Kolportage war, minutiösen Forschungen zum Trotz, wohl nicht für wissenschaftliches Resultat zu gelten, sondern mit all den teils bekannten, teils neuen schriftlichen Äußerungen verschiedener Personen aus verschiedenen Perspektiven und Situationen zu spielen. Schillers Krankheit gewissermaßen als Hypochondrie auszumachen und als hintergründiges Ziel seiner Brautwerbung, die Ehe zu vermeiden, sind schon hübsche Kabinettstückchen.
Widersprüchlichem ist weiteres Widersprüchliche zugesellt, das ist lehrreich und höchst amüsant. Den wissenschaftlichen Reim darauf muß nähere Prüfung der Zeugnisse ergeben - aber das ist ein anderes Geschäft, wenngleich es auch diesem nützen könnte, die Dinge einmal durch Ihre Brille zu betrachten."
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Wilhelm Wieben, Barbara Nüsse, Heikko Deutschmann, Karin Rasenack und Wolfgang Völz vor ihrer Lesung aus "Sterngucker" im Literaturhaus Hamburg
(Foto: Jürgen Joost)